Geplantes Gewerbegebiet

Der Plan zeigt in der gestrichelten Fläche unterhalb des Seniorenwegs das nun geplante Gewerbegebiet Am Donscheid in Bad Fredeburg. Hellgrau hinterlegt ist die bereits vorhandene Gewerbefläche.

Nachdem der Bad Fredeburger Bezirksausschuss in einer gemeinsamen Sitzung am 24.11.2021 mit dem Technischen Ausschuss in Bad Fredeburg getagt und die mit Mitgliedern aus dem Leitungsteam der Bürgerinitiative „Kein Gewerbegebiet Am Donscheid“ gemeinsam erarbeitete Änderungsvorlage mit je 12 Ja- zu 2 Nein-Stimmen verabschiedet hatte, wurde diese nun am 25.11.2021 in der Ratssitzung mit 33 Ja- und 1 Neinstimme beschlossen.

Diese Abstimmungen erfolgten jeweils in geheimer Wahl, um so die Ausschuss- und Ratsmitglieder aus der direkten Schusslinie zu nehmen, da in der jüngsten Vergangenheit einige Politiker aufgrund ihrer Einstellung und auch Abstimmung zum Thema Gewerbegebiet angefeindet wurden.

Das Amt eines Kommunalpolitikers ist ein Ehrenamt, welches sehr viel persönliche Zeit und Engagement in Anspruch nimmt um hier für das Gemeinwohl aller Bürger eine vernünftige Politik zu gestalten. Wer hier diese Ehrenämtler persönlich angreift, greift auch die Fundamente der Demokratie an. Für konstruktive Kritik an der Sache ist man jedoch jederzeit offen.

Umso verwunderlicher ist es, dass man von der Bürgerinitiative  „Kein Gewerbegebiet Am Donscheid“ folgendes in der WP-Ausgabe vom 25.11.2021 lesen konnte:

„Es ist ein Teilerfolg für die Bürgerinitiative Donscheid in Bad Fredeburg. Thomas Schäfer vom Leitungsteam ist trotzdem nicht zufrieden. „Wir wollten das Gewerbegebiet ganz verhindern“, sagt er. Das sei erst mal nicht gelungen. „Wir wollten diesen Kompromiss nicht.“ Weitere rechtliche Schritte, wie ein Bürgerbegehren oder einen Bürgerentscheid, schließe man daher nicht aus. „Unsere Hoffnung ist nun, dass das Gebiet, so klein wie es jetzt wird, unattraktiv für Gewerbetreibende ist.“

Quelle: WP 25.11.2021 Ute Tolksdorf

Hier scheint es für uns ein doch nicht unerhebliches Kommunikationsproblem im Leitungsteam der Bürgerinitiative zu geben. Ein Kompromiss sieht i.d.R. so aus, dass man sich von beiden Seiten her annähert, -bestenfalls in der Mitte trifft und sich einigt. Das ist hier definitiv der Fall gewesen, da wie bereits erwähnt, die verabschiedete Änderungsvorlage von Mitgliedern des Leitungsteams der Bürgerinitiative verfasst und über den Bezirksausschuss Bad Fredeburg an das Bürgermeisterbüro mit der Bitte, dieses auf die Tagesordnung der jeweiligen Ausschüsse zur Abstimmung vorzulegen, eingereicht wurde.

Insoweit freut sich die BFS mit allen Beteiligten, dass zu guter Letzt eine Lösung für das umstrittene Gewerbegebiet Am Donscheid gefunden und ein vernünftiger Kompromiss ausgehandelt wurde.

 

Hier noch mal der Hintergrund zum Streit in Bad Fredeburg

Der Stadt Schmallenberg fehlen Gewerbeflächen, da z. Zt. keine geeigneten Flächen mehr zur Verfügung stehen. Man hatte lange Zeit auf den Ausbau der Flächen vom Gebiet auf Lake 3 gesetzt. Hier sind rund 15 Hektar Gewerbeflächen im Regionalplan vorhanden. Nun nimmt man sie endgültig aus dem Regionalplan, da der Eigentümer unmissverständlich erklärt hatte, dass er als Vollerwerbslandwirt diese Flächen nicht veräußern und  seinen landwirtschaftlichen Betrieb weiterführen wolle. Also gibt es hier keine mögliche Erweiterung der Gewerbeflächen.
„Hat man als Stadt aber keine gewerblichen Flächen, besteht immer die Gefahr, dass Betriebe und damit Arbeitsplätze abwandern“, erklärte Bürgermeister Burkhard König.

Auf der anderen Seite darf die Stadt Schmallenberg nicht unbegrenzt Gewerbeflächen ausweisen. Sie würde gerne den Gewerbepark Sauerland in Bad Fredeburg erweitern und möchte hierfür die Gewerbeflächen aus der Lake 3 aus dem Regionalplan herausnehmen, umso mit der Bezirksregierung über die Erweiterung im Gewerbegebiet Sauerland zu verhandeln. „Bis man im Gewerbepark zur Baureife gelangen könne, werde das sicherlich noch einmal drei Jahre dauern.“ so Bürgermeister Burkhard König. Deshalb würde die Erweiterung des bereits bestehenden Gewerbegebiets am Donscheid benötigt.

Was die Bürgerinitiative erreicht hat:

  1. Die ursprünglich geplante Erweiterung des Gewerbegebietes von 12 Hektar wird auf 6 Hektar reduziert.
  2. Der Seniorenweg bleibt als Spazierweg erhalten und fällt aus der Bebauung heraus.
  3. Die Bebauung und Anbindung findet von unten aus Richtung des Asylbewerberheims statt.
  4. Ein 10 Meter breiter Korridor unterhalb des Seniorenweges bleibt von der Bebauung unberührt.
  5. Ein Bebauungsplan mit Gestaltungssatzung wird erstellt.

Hier wird die Art der Bebauung festgelegt, wo unter anderem Art und Höhe des Gebäudes mit Dacheindeckung usw. geregelt werden. Auch die Ausführung der Werbe- und Leuchttafeln werden hier festgehalten. Hier gilt bis jetzt lediglich die Bundesbauordnung und das Landesbaurecht, die im Wesentlichen nur die grundlegenden Dinge regeln, aber nicht die bereits oben erwähnten Maßnahmen enthalten.

 

Nun kann man sich in der Fredeburger Politik wieder anderen Dingen wie der Ortskerngestaltung Bad Fredeburgs und des Golf-Adventure-Parks widmen.